Alkoholkonsum erhöht das Risiko für 7 Arten von Krebs
Alkohol wurde vom Internationalen Krebsforschungszentrum schon vor Jahrzehnten als Karzinogen (krebserzeugende Substanz) der Gruppe 1 eingestuft – das ist die höchste Risikogruppe, zu der auch Asbest, Strahlung und Tabak gehören.
Das Konsumieren von Alkohol ist gemäss der WHO mit einem erhöhten Risiko für mindestens sieben Arten von Krebs verbunden. Die wichtigsten Krebsarten, die durch Alkoholkonsum gefördert werden können, sind:
- Mundhöhlen- und Rachenkrebs
- Kehlkopfkrebs
- Speiseröhrenkrebs
- Brustkrebs (bei Frauen)
- Leberkrebs
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Darmkrebs
Besonders im Fokus stehen Darm- und Brustkrebs
Die folgende Grafik zeigt den Anteil der alkoholbedingten Krebsneuerkrankungen im Jahr 2022 in Deutschland. Die Zahlen für die Schweiz sind in etwa vergleichbar.
Bei den Frauen ist alkoholbedingter Brustkrebs mit 58% die häufigste Ursache alkoholbedingter Krebsfälle, gefolgt von Darm- und Leberkrebs. Bei den Männern ist es Darmkrebs, mit 58%, gefolgt von Leber- sowie Mund- und Rachenkrebs. Bei beiden Geschlechtern macht Darmkrebs mit 45% den grössten Anteil aller alkoholbedingten Krebsfälle aus, gefolgt von Brustkrebs mit 18% (Schaller et al., 2022).
Das sind die Gründe
Der Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und der Entstehung von Krebs ist gut dokumentiert und lässt sich so erklären:
- Chemische Veränderungen im Körper: Wenn Alkohol (Ethanol) im Körper abgebaut wird, entsteht Acetaldehyd, eine chemische Verbindung, die als krebserregend gilt. Acetaldehyd kann DNA-Schäden verursachen und verhindern, dass Zellen diese Schäden reparieren.
- Beeinträchtigung des Immunsystems: Alkohol kann das Immunsystem schwächen, was es dem Körper erschwert, Krebszellen zu erkennen und zu bekämpfen.
- Erhöhung der Hormonspiegel: Bei Frauen kann Alkoholkonsum die Spiegel bestimmter Hormone wie Östrogen erhöhen, was mit einem grösseren Risiko für hormonabhängige Krebsarten wie Brustkrebs einhergeht.
- Förderung von Entzündungen: Chronischer Alkoholkonsum kann zu lang anhaltenden Entzündungen führen, die im Lauf der Zeit zur Entstehung von Krebs beitragen können.
- Schädigung von Geweben: Alkohol kann die Schleimhäute in Mund, Rachen, Speiseröhre und Magen reizen und schädigen, was das Risiko für Krebs in diesen Bereichen erhöht.
Durch diese Mechanismen kann Alkoholkonsum das Risiko für verschiedene Krebsarten erhöhen. Gemäss der WHO steigt das Krebsrisiko mit der Menge des konsumierten Alkohols. Eine absolut risikofreie Alkoholmenge gibt es jedoch leider nicht. Es ist deshalb wichtig, sich dieser Gesundheitsgefahren bewusst zu sein und den Alkoholkonsum zu mässigen.
Wichtig: Alkohol wirkt bei Frauen in der Regel anders als bei Männern. Das liegt an einer Kombination von biologischen und physiologischen Unterschieden wie Körperzusammensetzung und den Enzymen für den Alkoholabbau.
So profitieren Sie von einer Reduktion des Alkoholkonsums
Informationsflyer «Alkoholkonsum erhöht das Risiko für 7 Arten von Krebs»
Diesen Flyer (PDF-Download) mit den wichtigsten Informationen können Sie kostenlos bei der ZFPS bestellen: .